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Zuhause statt Übersee: Heimische Superfoods

Superfoods sind mittlerweile in jeder Faser unseres Lebens angekommen. Berühmte Vertreter wie Goji, Acai, Quinoa und Co. versorgen den Körper zwar mit allerhand wichtiger Nährstoffe, allerdings legen die Exoten dabei einen weiten Weg zurück. Muss das sein? Nein, denn heimische Superfoods sind mindestens so gut wie die Konkurrenz aus Übersee!

Heimische Superfoods stehen Exoten in nichts nach

Die Liste an Superfoods ist lang. Fast täglich wird eine neue Frucht, Beere oder Nuss als neues Superfood deklariert – allen voran Exoten aus Übersee. So gut wie sie für die Gesundheit sein mögen, der ökologische Aspekt sollte nachdenklich machen. Schließlich stammt der Großteil der sogenannten Superfoods aus fernen Ländern wie Mexiko, Brasilien oder Afrika und muss über lange Transportwege zu uns geschifft werden. Das macht die Produkte nicht nur teuer, auch die Qualität leidet darunter. Zeit, sich die gesunden, heimischen Superfood-Alternativen mal genauer anzusehen.

Rote Bete

Ihr schlechter Ruf in Sachen Geschmack eilt ihr oft voraus, dabei ist die rote Rübe ein echter Vitaminkick und eine der gesündesten Gemüsesorten überhaupt. Rote Bete ist randvoll mit essentiellen Nährstoffen, die entzündungshemmend wirken, das Immunsystem stärken, den Körper entgiften, die Blutbildung ankurbeln, vor Gefäßablagerungen schützen und Eisenmangel vorbeugen. Allen voran der rote Farbstoff Betanin, der gegen Entzündungen im Körper wirkt und hilft, Giftstoffe schneller auszuscheiden. Betanin wird zudem nachgesagt, den Körper bei der Abwehr von Krebszellen zu unterstützen.

Neben Betanin wirken Vitamin C, Magnesium, Folsäure und verschiedene B-Vitamine antioxidativ und schützen die Haut vor freien Radikalen, die die Hautalterung beschleunigen. Die Beauty-Booster kurbeln außerdem die Kollagenproduktion an, straffen das Gewebe, helfen bei unreiner Haut und sorgen für ein jugendliches Hautbild.

Pilze

Vitalpilze und Trockenpilze werden zunehmend als Superfood wahrgenommen. Kein Wunder, denn sie haben nachweislich viele positive Eigenschaften auf die Gesundheit. Trockenpilze sind gute Quellen für Vitamin D, C und B Vitamine, Selen, Kalium und Phosphor und äußerst ballast- und mineralstoffreich. So liefert der Steinpilz beispielsweise relativ viel Zink, der Pfifferling zeichnet sich durch viel Eisen und Vitamin B12 aus, der Butterpilz glänzt als Kaliumquelle. Darüber hinaus helfen Pilze bei der Senkung des Blutdrucks, verbessern das Immun- und Herz-Kreislauf-System, hemmen Entzündungen, helfen beim Entgiften und gleichen den Hormonhaushalt aus. Vitalpilze können je nach Saison frisch eingekauft werden oder als getrocknete Variante verarbeitet werden. Noch einfacher kann das Superfood als Pulver zu jeder Mahlzeit hinzugefügt werden.

Kohlrabi

Kohlrabi ist das Superfood schlechthin und nicht nur besonders kalorienarm, sondern zugleich auch sehr ballaststoffreich, und das sorgt für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. Die Kohlrabiknolle ist reich an Mineralstoffen und Vitaminen, wie Vitamin A, C, B1, B2 und B3 sowie Eisen, Magnesium und Calcium. Der Verzehr verbessert unter anderem die Sehkraft, schützt das Immunsystem, wirkt sich positiv auf die Nerven und den Blutkreislauf aus und schützt vor Leistungsabfall.

Auch die Blätter sind wahre Kraftpakete: Sie enthalten im Vergleich zur Knolle die doppelte Menge an Vitamin C, den hundertfachen Wert an Vitamin A und einen zehnmal so hohen Mineralstoffgehalt. Die gesunden Blätter helfen beim Entschlacken, regulieren das Immunsystem und fördern die Verdauung und sind somit noch reichhaltiger und gesünder als die Knolle. Übrigens: Sie sollten auch zuerst verzehrt werden, da sie ihre Nährstoffe schneller verlieren. Obwohl die Kohlrabiblätter sich sowohl zum rohen Verzehr als auch zum Kochen als Gemüse eignen, machen sie sich am besten als Zutat in grünen Smoothies.

kohlrabi

©PamelaJoeMcFarlane/iStock

Leinsamen

Leinsamen sind die Samen des Flaches, die man vor allem von Brot und Gebäck kennt. Sie liefern zahlreiche Ballast- und Mineralstoffe, Vitamine und gesättigten Fettsäuren, welche die Verdauung unterstützen, ohne dabei die Bakterienflora anzugreifen. Doch nicht nur für die Gesundheit sind Leinsamen die richtige Wahl, sondern auch für die Schönheit. So gilt Leinsamenwasser bei langfristiger Anwendung als effektives Mittel gegen Cellulite. Durch den regelmäßigen Verzehr von Leinsamenwasser wird die Kollagenproduktion in der Haut angekurbelt. Kollagene sind Proteine, die dabei helfen, das Bindegewebe straff zuhalten.

Grünkohl

Der basische Grünkohl hat sein staubiges Images abgelegt und eroberte als Power-Zutat für den „Green Smoothie“ an die Spitze der Superfoods. Der grüne „Kale“ ist reich an wertvollen Vitaminen und Mineralien. Durch seinen hohen Gehalt an Antioxidantien ist Grünkohl eines der Gemüsearten mit dem höchsten ORAC-Wert (Oxygen Radical Absorption Capacity) und damit ein perfektes Radikalfänger. Die neutralisierende Wirkung der Antioxidantien verhindert den Verlust der Elastizität der Haut durch schädigende UV-Strahlung. Die im Grünkohl enthaltenen Ballaststoffe und Schwefel unterstützen die Entgiftungsprozesse im Körper, wodurch Schadstoffe schneller ausgeschieden werden können. Außerdem ist der Grünkohl eines der Lebensmittel mit dem höchsten Gehalt an Vitamin C. Darüber hinaus übertrifft der Calcium-Gehalt von Grünkohl so gut wie alle Wintergemüsearten und hat damit seinen Ruf als gesündester Kohl verdient.

Buchweizen

Der Anschein trügt: Buchweizen hat nichts mit Weizen zu tun. Tatsächlich ist die Pflanze mit Sauerampfer und Rhabarber verwandt und enthält weder Gluten noch Lektine. Buchweizen kann ganz, als Mehl oder geschrotet verzehrt werden und unterstützt den Körper bei Bluthochdruck, Diabetes und Krampfadern. Mit seiner acht essenziellen Aminosäuren ist er für die Zellregeneration sehr wichtig. So sorgt er dank des enthaltenen Lysins für die Aufrechterhaltung der Stickstoffbilanz, stärkt die Arterienwände und trägt auf diese Weise zur Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems bei. Besonders Buchweizenkeimlinge sind reich an Vitalstoffen, wertvollen Mineralien und leicht verdaulichen Proteinen.

Spinat

Spinat ist vollgepackt mit guten Nährstoffen wie Beta-Carotin, Magnesium, verschiedene B-Vitamine, Vitamin E, Kalium, Calcium und Eiweiß. Das grüne Gemüse ist zwar nicht so reich an Eisen, wie früher behauptet wurde, trotzdem dient Spinat als guter Eisenlieferant. Wie alle dunkelgrünen Blattgemüse ist er reich an Chlorophyll. Dieser sekundäre Pflanzenstoff wirkt antioxidativ und schützt damit die Körperzellen vor zellschädigenden freien Radikalen. Das Kraftpaket enthält außerdem reichlich Vitamin C. Das sorgt für ein starkes Immunsystem und sollte auf dem Speiseplan stehen, wenn man unter einem erhöhten Cholesterinspiegel leidet.

Beeren

Rote, dunkle Beeren wie Heidelbeeren, Erdbeeren, Johannisbeeren, Preiselbeeren und Brombeeren liefern besonders starke Antioxidantien. Neben den Vitaminen A, B, C und E weisen sie auch eine hohe Konzentration an Anthocyane auf – sie zählen zu den stärksten Antioxidantien der Natur, die zum Schutz der Zellen beitragen und so zum Beispiel die Haut vor frühzeitiger Alterung bewahren und zellschädigende freie Radikale abwehren. Selbst eine positive Wirkung auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebserkrankungen durch die Erhöhung der körpereigenen Abwehr wird den Stoffen zugeschrieben.

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Titelbild: ©Ready Made on Pexels