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Hautpflege nach der inneren Uhr

Biorhythmus: Zu diesen Zeiten sind Beauty-Wirkstoffe am effektivsten

Der gesamte Körper wird vom Biorhythmus, der inneren Uhr, gesteuert. Er regelt nicht nur, wann genau welche Stoffwechselfunktionen im Körper ablaufen, sondern auch, wann er was braucht. Auch die Haut profitiert von einem getimten Stundenplan. Denn: Im Laufe des Tages nimmt die Haut Wirkstoffe unterschiedlich gut auf.

Der Biorhythmus

Die innere Uhr tickt hinter dem Nasenrücken, wo sich eine Ansammlung von Nervenzellen befindet, die verschiedene Prozesse wie Temperatur oder Blutdruck im Körper steuern. Zum natürlichen Biorhythmus gehören beispielsweise der Tag-Nacht-Rhythmus, der Körpertemperatur-Rhythmus oder der Schlaf-Wach-Rhythmus. Durch äußere Umwelteinflüsse kann der Biorhythmus allerdings aus dem Takt gebracht werden. Zeitverschiebungen, Schichtdienst oder Schlafmangel bedeuten deshalb Stress für den Körper. Man sollte aber nicht nur seinen Lebensstil bestmöglich dem natürlichen Rhythmus anpassen, sondern auch seine Hautpflege. Denn der Biorhythmus bestimmt auch, wann die Haut Wirkstoffe aus Seren, Masken und Cremes am besten aufnimmt. Eine Erkenntnis, die dem täglichen Hautpflege-Programm ein echtes Upgrade verpasst.

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©iStockphoto | Dmitry Fisher

Morgens

Wenn der Körper zwischen 5 und 7 Uhr aus der Regenerationsphase in die Aufwachphase übergeht, beginnt auch die Haut mit der Arbeit. Sie baut Abwehrkräfte auf, um sich gegen die äußeren Reize des Tages zu wappnen. Für die richtige Unterstützung sorgen deshalb Hautpflege-Produkte mit reichlich Vitamin C und E sowie Hyaluronsäure und pflanzlichen Ölen. Sie stärken die Haut gegen Freie Radikale und schützen sie vor frühzeitiger Hautalterung. Jetzt ist außerdem der perfekte Zeitpunkt für ein Peeling, da die Haut nach der nächtlichen Regenerationsphase unempfindlicher ist.

Zwischen 9 und 11 Uhr nimmt die Durchblutung der Haut zu und aktive Inhaltsstoffe können jetzt am besten aufgenommen werden. Eine Gesichtsmassage mit einem hochwertigen Öl in Kombination mit einem Gua Sha Stein regt zusätzlich die Durchblutung an, lockert die Muskulatur und verbessert den Lymphfluss. Der Massage-Effekt bringt nicht nur die Inhaltsstoffe tief in die Haut, sondern lässt auch Schwellungen verschwinden und fördert die Wundheilung. Auch Anti-Cellulite-Cremes und straffende Lotions können nach einer morgendlichen Trockenbürstenmassage effektiver wirken. Das Body Brushing kurbelt die Zellerneuerung sowie verschiedene Entgiftungsprozesse an und aktiviert den Lymphfluss. Säuren und Gifte werden durch regelmäßige Treatments schneller abtransportiert und ausgeschieden.

Mittags

Nach dem Essen sinkt nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch der Blutdruck. Die Haut reagiert darauf mit Trockenheitsfältchen und braucht dringend etwas Feuchtigkeit. Erfrischungssprays mit Hyaluronsäure schenken dem Teint neue Energie und wecken ihn auf. Wer vor dem Bildschirm sitzt merkt spätestens gegen 12 Uhr erste Müdigkeitserscheinungen der Augen. Wie praktisch, dass die Haut jetzt besonders kälteempfindlich ist. Kühlende Roll-Ons frischen die Augenpartie auf und spenden müder Haut Feuchtigkeit.

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Während andere Prozesse herunterfahren, läuft zwischen 12 und 13 Uhr die Talgproduktion der Haut auf Hochtouren. Das Ergebnis: die T-Zone glänzt. Das wichtige Vitamin E im Talg kommt jetzt an die Oberfläche und schützt die Haut als Antioxidans vor Freien Radikalen und äußeren Einflüssen. Statt den Schutzfilm wegzuwischen, wird der Teint besser mit einem transparenten Puder geebnet oder im Vorfeld mit einem Primer fixiert.

Nachmittags

Um 15 Uhr erwacht die Haut wieder aus ihrem Mittagstief, die Durchblutung wird wieder angeregt und das Immunsystem ist besonders aktiv. Rötungen im Gesicht können mit Concealer oder Make-up kaschiert werden. Gleichzeitig wird die Ausschüttung von Schmerzbotenstoffen wie Prostaglandin stark heruntergefahren. Das bedeutet, die Haut ist weniger schmerzempfindlich. Ob Epilieren, Wachsen, Augenbrauenzupfen, jetzt ist das beste Timing dafür. Außerdem sollte das Deo aufgefrischt werden, denn zwischen 15 und 17 Uhr steigt die Schweißproduktion. Am Wochenende ist gegen 16 Uhr die beste Zeit für Detox-Produkte, die die Haut von Schadstoffen und Giften befreien. Wer noch nicht gepeelt hat, kann das jetzt nachholen.

Abends

Ab 18 Uhr verabschiedet sich die Haut schon in den Feierabend. Sie verliert jetzt an Widerstandsfähigkeit und ihre Abwehrfunktionen sind geschwächt. Die Erholungsphase beginnt und damit die Regeneration der Haut. Bei der Reinigung sollte deshalb auf aggressive Inhaltsstoffe verzichtet werden. Besser: Sanfte  Produkte, die die Hautbarriere stärken und der Haut Feuchtigkeit spenden. Ab 20 Uhr ist also Zeit für Produkte, die diesen Prozess positiv unterstützen. Masken mit hochdosierten Wirkstoffen können jetzt besonders gut wirken. Ab 22 Uhr ist die Zellteilung auf ihrem Höhepunkt: Die Hautzellen erneuern sich mit der größtmöglichen Geschwindigkeit, die Kollagen-Produktion wird angekurbelt, der Säureschutzmantel der Haut wird wieder aufgebaut und Feuchtigkeitsverluste, die über den Tag entstanden sind, werden ausgeglichen. Eine regenerierende Nachtpflege mit Hyaluronsäure, Panthenol, hochwertigen Pflanzenölen und Retinol kann jetzt am besten ihre Wirkung entfalten. Keine Scheu vor reichhaltigen Produkten: in der Nacht wird die Talgproduktion reduziert, weshalb die Nachtpflege besonders reichhaltig sein darf.

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Zucker macht sich nicht nur auf der Waage bemerkbar, sondern kann auch zusätzlich die Hautalterung beschleunigen. Im Fachjargon wird dieser Prozess Glykation genannt, die Verzuckerung der Gewebefasern. Die schützende Hautbarriere wird  im Winter durchlässiger und braucht dringend Pflege-Booster, die sie widerstandfähiger und winterfit machen. In der Beautybranche gilt Hyaluronsäure als Feuchtigkeitsmagnet und damit als Schlüssel für eine pralle, glatte Haut. Zeit, sich den Power-Stoff nochmal genauer anzusehen.

Titelbild: ©Johanne Kristensen on Unsplash