Titel
Frauengesundheit

Zyklusbasiertes Training: So nutzt du deine Hormone für mehr Fitness und Wohlbefinden

Fühlst du dich manchmal voller Energie und Tatendrang, während an anderen Tagen schon der Gedanke an Sport eine Überwindung ist? Das ist typisch und oft eng mit den hormonellen Schwankungen deines Menstruationszyklus verbunden. Die gute Nachricht: Wenn du lernst, dein Training an diese natürlichen Rhythmen anzupassen, kannst du nicht nur dein Wohlbefinden verbessern, sondern auch deine sportlichen Ziele cleverer erreichen. Zyklusbasiertes Training ist hier das Stichwort!

Vier Phasen: So tickt dein Körper im Zyklusverlauf

Der weibliche Zyklus ist ein faszinierendes System, das von Hormonen gesteuert wird und sich grob in vier Phasen einteilen lässt. Jede Phase bringt spezifische körperliche und oft auch mentale Veränderungen mit sich, die du für dein Training nutzen kannst:

Die Menstruationsphase (ca. Tag 1-5): Fokus auf Erholung

Mit dem Beginn deiner Periode sind die Hormonspiegel von Östrogen und Progesteron am niedrigsten. Viele Frauen fühlen sich in dieser Zeit müder und haben weniger Energie. Das ist ein klares Signal deines Körpers, einen Gang herunterzuschalten. Sanfte Bewegungsformen wie Yoga, Pilates, Dehnübungen oder entspannte Spaziergänge sind jetzt ideal. Sie können sogar helfen, typische Regelschmerzen zu lindern. Auf hochintensive Einheiten solltest du eher verzichten.

Die Follikelphase (ca. Tag 6-14): Energie und Aufbau im Kommen

Nach der Menstruation steigt der Östrogenspiegel kontinuierlich an. Du wirst wahrscheinlich merken, wie deine Energie zurückkehrt, deine Stimmung sich bessert und die Motivation für Bewegung wächst. Diese Phase eignet sich hervorragend, um neue Trainingsimpulse zu setzen, deine Kraft zu steigern (Stichwort Muskelaufbau) und auch intensivere Ausdauereinheiten anzugehen. Dein Körper ist jetzt besonders empfänglich für Trainingsreize.

Die Ovulationsphase (ca. Tag 14-16): Dein Leistungsoptimum

Um den Eisprung herum erreicht das Östrogen seinen Höhepunkt, und auch das Testosteron ist leicht erhöht. Für viele Frauen bedeutet das: maximale Energie, Kraft und Leistungsbereitschaft. Nutze dieses Zeitfenster für besonders fordernde Workouts, das Testen deiner persönlichen Grenzen oder sogar für Wettkämpfe. Dein Körper ist jetzt bereit für Spitzenleistungen.

Die Lutealphase (ca. Tag 17-28): Ausdauer und Achtsamkeit gefragt

Nach dem Eisprung sinkt der Östrogenspiegel, während das Progesteron ansteigt. Progesteron bereitet den Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor und kann bewirken, dass du dich etwas schwerfälliger fühlst. Die Körperkerntemperatur ist leicht erhöht, was Training anstrengender machen kann. In der ersten Hälfte dieser Phase sind längere Ausdauereinheiten bei moderater Intensität eine gute Wahl. In der zweiten Hälfte, oft als PMS-Zeit bekannt, wenn die Energie häufig nachlässt, sind wieder sanftere Aktivitäten oder aktive Regeneration sinnvoll.

Mehr als nur ein Gefühl: Warum dein Zyklus dein Training mitbestimmt

Die hormonellen Veränderungen während deines Zyklus haben direkten Einfluss auf deine Energie, deine Stimmung und deine körperliche Leistungsfähigkeit. Östrogen beispielsweise kann den Muskelaufbau unterstützen und die Insulinsensitivität verbessern. Progesteron hingegen kann sich leicht auf die Proteinsynthese und die neuromuskuläre Kontrolle auswirken. Auch die Stabilität von Bändern und Sehnen kann je nach Zyklusphase variieren. Ein Training, das diese Faktoren berücksichtigt, kann dir helfen, effektiver zu trainieren, Verletzungen vorzubeugen und dein allgemeines Wohlbefinden zu steigern.

Wenn der Körper zurückmeldet: Die Folgen des Ignorierens

Wer dauerhaft gegen die Signale seines Körpers trainiert, sich über Erschöpfung hinwegsetzt oder ständig Höchstleistungen fordert, wenn eigentlich Regeneration angesagt wäre, riskiert negative Konsequenzen. Dazu zählen:

  • Ein höheres Verletzungsrisiko.
  • Übertraining, das zu Leistungsstagnation oder sogar -abfall führen kann.
  • Verstärkte PMS-Beschwerden.
  • Anhaltende Müdigkeit und ein Gefühl der Ausgebranntheit.
  • Stimmungsschwankungen.
  • Im Extremfall hormonelle Ungleichgewichte, die bis zum Ausbleiben der Periode (Amenorrhö) führen können.

Menstruation, trotzdem aktiv? So gestaltest du Sport während der Periode sinnvoll

Die Frage, ob Sport während der Periode eine gute Idee ist, beantwortet jede Frau für sich. Entscheidend ist, auf die eigenen Körpersignale zu achten. Viele Frauen empfinden leichte bis moderate Bewegung während der Menstruation als angenehm, da sie Krämpfe lindern und die Stimmung positiv beeinflussen kann.

  • Passende Aktivitäten: Yoga, Pilates, Schwimmen, leichtes Joggen, Spaziergänge oder ein sanftes Krafttraining mit reduziertem Gewicht.
  • Intensität anpassen: Es ist ratsam, die Intensität und den Umfang des Trainings zu reduzieren.
  • Signale beachten: Bei starken Schmerzen oder ausgeprägtem Unwohlsein ist eine Trainingspause die klügere Entscheidung.
  • Komfort und Hygiene: Achte auf geeignete Hygieneprodukte und bequeme Sportkleidung.
  • Ernährung und Flüssigkeitszufuhr: Eine eisenreiche Ernährung kann helfen, den Blutverlust auszugleichen. Trinke außerdem ausreichend Wasser.

Hormonelle Verhütung und Zyklustraining: Passt das zusammen?

Wenn du hormonell verhütest, zum Beispiel mit der Pille, wird dein natürlicher Hormonzyklus unterdrückt. Die Hormonspiegel werden künstlich auf einem relativ gleichmäßigen Niveau gehalten, und es kommt zu keinem Eisprung. Die charakteristischen Schwankungen, die dem zyklusbasierten Training zugrunde liegen, fehlen daher größtenteils. Trotzdem kannst du von einem achtsamen Umgang mit deinem Körper profitieren. Beobachte, wie du dich während der Einnahme oder in der Pillenpause fühlst, und passe dein Training deinem Energielevel an. Einige Frauen bemerken auch unter hormoneller Verhütung leichte Schwankungen oder reagieren sensibler auf die hormonfreie Phase.

Energietief statt Power-Workout? So gehst du mit Leistungstiefs um

Es ist völlig normal, Tage zu haben, an denen die Energie für ein intensives Training fehlt – besonders in bestimmten Phasen des Zyklus.

  • Akzeptanz: Sei nicht zu streng mit dir und erzwinge nichts.
  • Alternativen suchen: Ein Spaziergang an der frischen Luft, eine kurze Dehneinheit oder ein bewusster Ruhetag können manchmal mehr bringen als ein erzwungenes Workout.
  • Ernährung im Blick behalten: Eine ausgewogene Ernährung mit komplexen Kohlenhydraten, Proteinen und gesunden Fetten ist wichtig. Achte auf eine gute Versorgung mit Eisen (besonders während und nach der Periode) und Magnesium.
  • Priorität Schlaf: Genügend Schlaf ist fundamental für Regeneration und Energie.
  • Stressmanagement: Dauerstress ist ein Energieräuber. Integriere Entspannungstechniken in deinen Alltag.

Wenn die Periode ausbleibt: Was nun?

Ein Ausbleiben der Periode (Amenorrhö), das nicht durch eine Schwangerschaft bedingt ist, sollte immer ärztlich untersucht werden. Mögliche Ursachen können neben organischen Gründen auch hoher Stress, signifikante Gewichtsveränderungen oder ein Ungleichgewicht zwischen Trainingsintensität und Energiezufuhr sein. Letzteres ist auch als Relatives Energiedefizit im Sport (RED-S) bekannt und kann ernste gesundheitliche Auswirkungen haben. Ein Arztbesuch kann hier Klarheit schaffen und gegebenenfalls eine Behandlung einleiten.

Mehr Themen auf beautypunk.com

Der Sommer 2025 steht vor der Tür und mit ihm eine Welle neuer, aufregender Düfte, die deine Sinne betören werden. Immer häufiger wird Matcha auch in Kosmetik-Produkten eingesetzt. Die Kombination aus intensiver Pflege, antioxidativem Schutz und natürlicher Frische macht das pulverisierte Grünteeextrakt zum gefragten Beauty-Inhaltsstoff. Biotechnologisch hergestellte Inhaltsstoffe bieten eine innovative, nachhaltige und hochwirksame Alternative zu klassischen Natur- oder synthetischen Wirkstoffen.

Titelbild: ©Pexels