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Cosmeceuticals

Medizin meets Beauty: Trend Watch Doctor Brands

Die Grenzen zwischen Medizin und Kosmetik sind oft fließend und mit den sogenannten Doctor Brands hat sich inzwischen eine ganze Sparte der Beauty-Industrie auf dieses Gebiet spezialisiert. Das Ergebnis: Hocheffektive Produkte im klinischen Look. Doch was kann die „Kosmetik im Kittel“ und was unterscheidet sie von konventioneller Kosmetik?

Was sind Doctor Brands?

Models und Celebrities schwören schon lange auf die hocheffektiven Produkte der sogenannten Doctor Brands. Wie der Name schon verrät, verwischen dabei die Grenzen zwischen reiner Kosmetik und medizinischer Wirkung – eine Synergie aus Dermatologie und Kosmetik. Das bedeutet, dass bei der Produktentwicklung Mediziner und Dermatologen beteiligt waren. Oft werden auch ganze Teams aus Ärzten und Wissenschaftlern gegründet, um die verschiedenen Inhaltsstoffe noch besser zu verstehen und so hocheffektive, neue Produkte zu entwickeln.Natürlich haben Fachärzte auch den Vorteil, dass sie viele Erfahrungen aus der Praxis mitbringen und die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten und späteren Kunden kennen.

Kein Wunder also, dass viele Dermatologen auch ihre eigenen Linien entwickelt haben. Es gibt Produkte, die im Kosmetikinstitut oder auch in einer dermatologischen Praxis angewendet werden, aber die meisten Doctor Brands finden sich inzwischen im Regal im Fachhandel oder ihre Produkte sind online bestellbar. Die Optik ist dabei von dem bewusst medizinischen Look geprägt: Filigrane Glasflaschen, Pipetten und schnörkellose Etiketten wirken dabei natürlich auch unterbewusst und so genießen Doctor Brands schnell eine höhere Glaubwürdigkeit. Die Marke Kiehl’s hatte ihren Ursprung übrigens sogar als Apotheke in New York und das Label Malin+Goetz nennt seine Stores sogar Apotheken.

Cosmeceuticals: Die perfekte Verbindung aus Kosmetik und Arznei

Klar, wenn die Marken Doctor Brands heißen, tragen ihre Produkte auch einen passenden Namen: Cosmeceuticals. Das Wort setzt sich aus den Begriffen Cosmetics (Kosmetik) und Pharmaceutical (Arzneimittel, Medikament) zusammen. Die Produkte stehen aufgrund ihrer Wirkung zwischen einem klassischen Kosmetikum und einem Medikament. Der Begriff ist aber lediglich eine Schöpfung der Industrie, denn es existiert keine rechtlich bindende Definition. Grundsätzlich unterliegen Cosmeceuticals als Pflegeprodukte in Deutschland der Kosmetikverordnung. Der Begriff transportiert aber ganz gut die Ausrichtung der Produkte und unterstützt eben noch mehr das Gefühl, dass es sich quasi um vom Arzt verschriebene Präparate handelt – Nur dass der Arzt in dem Fall eben ein Label ist und irgendwo in New York, England sitzt oder sonst wo in der Welt sitzt. Cosmeceuticals decken inzwischen die gesamte Produktpalette der Hautpflege von Cremes, Seren, Peelings, Tonics und vielem mehr ab.

Übrigens: Betrachtet man die Geschichte der Kosmetikindustrie, sind Doctor Brands streng genommen nichts Neues. Schon 1911 gab es eine Doctor Creme, die ihr sicherlich alle kennt: Nivea wurde von dem Apotheker Oskar Troplowitz (Beiersdorf) und dem Dermatologen Professor Paul Gerson Unna entwickelt. Durch die neuen, wissenschaftlichen Möglichkeiten und natürlich auch durch die Marketing-Maschinerie haben die heutigen Doctor Brands natürlich noch mal ein ganz neues Niveau erreicht!

Wie wirken Cosmeceuticals?

Cosmeceuticals zeichnen sich vor allem durch ihre tiefergreifende Wirkung aus. Dabei gilt meistens der Grundsatz, die Ursache zu bekämpfen statt nur die Wirkung. Die Produkte wirken also nicht nur oberflächlich, um zum Beispiel feine Linien zu glätten, sondern auch um wichtige Hautfunktionen wie Barriereschutz und Feuchthaltevermögen zu verbessern. Umfassende Lösungen für Hautprobleme stehen dabei im Vordergrund, sodass oft auch mehrere Wirkstoffe in einem Produkt kombiniert werden. Zudem gibt es auch Cosmeceuticals, die zielgenau für spezielle Hautprobleme entwickelt wurden. Das ist bei konventioneller Kosmetik natürlich ähnlich, doch unterscheiden sich Cosmeceuticals durch die maßgeschneiderte Wirkstoffkonzentration für jedes Hautbedürfnis, während Kosmetik aus dem Drogeriemarkt eher generalistisch wirkt – sozusagen für die breite Masse. Gerade bei Doctor Brands sind eine Beratung oder eine längere Auseinandersetzung mit den verschiedenen Wirkstoffen wichtig, um das richtige Produkt für sich zu finden.

Was unterscheidet Cosmeceuticals von Naturkosmetik?

Auf den ersten Blick scheinen Cosmeceuticals, also im Labor hergestellte Produkte mit medizinischen Inhaltsstoffen, im Gegensatz zu Naturkosmetik zu stehen. Doch das ist ein Trugschluss. Tatsächlich basieren viele der erfolgreichsten und effektivsten Produkte von Doctor Brands auf rein pflanzlichen beziehungsweise natürlichen Wirkstoffen wie etwa Pflanzenextrakten. Die meisten Cremes verzichten außerdem zum Beispiel auf Farb- und Duftstoffe, Mineralöle, Lanoline (Wollwachs) oder Alkohol, um Allergien zu vermeiden und Hautprobleme wie Rötungen, Pigmentstörungen oder auch Akne zu behandeln.

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Titelbild: ©Ridofranz/iStock