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Venen veröden: Achtung vor diesen Nebenwirkungen

Der Sommer rückt immer näher und bei den steigenden Temperaturen sind kurze Hosen irgendwann unverzichtbar. Viele Frauen kostet das allerdings Überwindung. Der Grund dafür sind sichtbare Venen an den Beinen, die sich über die Haut schlängeln und besonders auf heller Haut besonders gut zu sehen sind. Oft fällt deshalb die Entscheidung für eine Verödung, um diesen Makel schnell loszuwerden. Frei von Risiken ist diese Methode aber nicht. Welche Gefahren hierbei lauern und welche Alternativen es gibt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Welche Verfahren zur Verödung gibt es?

Wer unter sichtbaren Venen leidet, hat sich sicher schon ausgiebig über die unterschiedlichen Behandlungsmethoden informiert. Abgesehen von natürlichen Mitteln bzw. Hausmitteln ist die Verödung der gängigste Weg, um sichtbare Venen loszuwerden. Doch auch hier gibt es mittlerweile verschiedene Möglichkeiten.

Sklerotherapie

Das ist das am häufigsten angewandte Verfahren zur Venenverödung. Bei der Sklerotherapie wird ein spezielles Sklerosierungsmittel direkt in die betroffene Vene injiziert. Dieses Verödungsmittel verursacht bei Kontakt mit dem betroffenen Gefäß eine Reizung der Venenwand. Das führt dazu, dass die Vene verklebt verschließt und die Venenwände sich auflösen. Aus der Vene wird ein Bindegewebsstrang. Diese Methode wird typischerweise zur Behandlung von Besenreisern und kleineren Krampfadern verwendet.

Bei der Schaumsklerotherapie wird das Sklerosierungsmittel mit Luft oder einem anderen Gas vermischt, sodass ein Schaumgesmisch entsteht. Dieser Schaum hat eine größere Kontaktfläche mit der Venenwand und ist deshalb effektiver bei größeren und tieferliegenden Krampfadern und Besenreisern.

Laser- oder Lichttherapie

ei der Laser- bzw. Lichttherapie wird hochenergetisches Licht auf die betroffene Vene gerichtet. Dieses Licht wird von dem Blut in der Vene absorbiert und in Wärme umgewandelt. Das zerstört die Venenwände. Die sichtbare Vene verschließt sich und wird vom Körper abgebaut. Dieses Verfahren wird oft zur Behandlung von kleinen bis mittelgroßen Krampfadern und Besenreisern eingesetzt.

Radiowellentherapie

Dieses minimalinvasive Verfahren ist eines der modernsten im Kampf gegen sichtbare Venen wie Besenreiser und Krampfadern. Dabei wird ein weicher Katheter über eine kleine Öffnung in die betroffene Vene eingeführt und mit einer bestimmten Radiofrequenzenergie bearbeitet. Dadurch zieht sich die Vene zusammen und wird komplett verschlossen. Im Anschluss ist man sofort gesellschaftsfähig. Die Behandlung ist schmerzfrei und es bleiben keine Narben zurück.

Welche Gefahren lauern beim Veröden von Venen?

Die meisten Verfahren zur Venenverödung sind recht sicher und grundsätzlich mit wenig Risiken verbunden. Wichtig ist, dass die Behandlung von einem qualifizierten Arzt durchgeführt wird. Dennoch kann es immer wieder zu Komplikationen oder Nebenwirkungen kommen, über die man informiert sein sollte.

  • Schmerzen oder Beschwerden: Während oder nach der Behandlung können leichte Schmerzen, Druckgefühle oder ein Brennen auftreten. Diese Symptome sind aber nur vorübergehend und können mit Schmerzmitteln oder kühlen Kompressen gelindert werden.
  • Hautverfärbungen: Nach der Sklerotherapie können temporäre Hautverfärbungen auftreten, insbesondere an den Injektionsstellen. Diese Verfärbungen verschwinden in der Regel nach einigen Wochen von selbst.
  • Schwellungen und Entzündungen: In einigen Fällen können sich die behandelten Bereiche entzünden und anschwellen. Verschwindet die Entzündung nach kurzer Zeit nicht von selbst und kommen Schmerzen und starke Rötungen hinzu, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen.
  • Blutgerinnsel: Blutgerinnsel sind eine mögliche, wenn auch sehr seltene Nebenwirkung nach einer Venenverödung. Das kann zu Schmerzen, Schwellungen oder anderen Komplikationen führen und erfordert unbedingt medizinische Behandlung, um schwerwiegende gesundheitliche Folgen zu vermeiden.
  • Hautschäden: Manchmal können nach dem Veröden von Venen auch Hautschäden wie Blasen, Narben oder Geschwüre entstehen. Das ist z.B. dann der Fall, wenn das Sklerosierungsmittel außerhalb der Vene injiziert wird.
  • Allergische Reaktionen: In seltenen Fällen reagieren Patienten allergisch auf die verwendeten Verödungsmittel oder andere Medikamente, die während der Behandlung zum Einsatz kommen. Um das zu vermeiden, gibt es vor dem Eingriff ein Anamnesegespräch, in dem Unverträglichkeiten oder Allergien erwähnt werden sollten.
  • Wiederkehrende Venenprobleme: Bei einigen Patienten können nach der Venenverödung neue Venenprobleme auftreten oder bestehende Venenprobleme zurückkehren. Aus diesem Grund sollten die Empfehlungen zur Nachsorge unbedingt eingehalten werden.

Was sind sichtbare Venen?

Venen werden sichtbar, wenn sie sich erweitern oder vergrößern. Das geschieht, wenn die Venenwände dem Druck des Blutflusses nicht standhalten können. Das Blut sucht sich andere Wege und so entstehen “Trampfelpfade” in Form von kleinen, sichtbaren Blutgefäßen. Dabei unterscheidet man zwischen Besenreisern und Krampfadern (Varizen).

Krampfadern

Krampfadern sind das Resultat einer Venenschwäche bzw. einer Venenklappenschwäche. Die Venenklappen verhindern, dass das Blut in den Gefäßen wieder zurückfließt. Wenn die Klappen nicht mehr richtig schließen, passiert jedoch genau das. Das erhöht den Druck in den Venen. Zusätzlich sind die Venenwände geschwächt. Diese Kombination führt auf Dauer dazu, dass dicke, geschlängelte Venen an der Hautoberfläche sichtbar werden. Sie sind meist bläulich oder violett und heben sich deutlich ab, sodass sie auch mit dem Finger tastbar sind.

Krampfadern sind ein Zeichen einer Veneninsuffizienz und bleiben sie unbehandelt, kann das im schlimmsten Fall zu Geschwüren oder sogar offenen Wunden am Bein führen. Meist sind dafür operative bzw. minimalinvasive Eingriffe notwendig.

Besenreiser

Besenreiser sind die Vorstufe von Krampfadern und in der Regel ungefährlich. Es handelt sich dabei um kleine verästelte Venen, die an der Hautoberfläche sichtbar, aber nicht fühlbar sind. Sie haben ein netzförmiges bzw. spinnenbeinartiges Aussehen und sind lediglich ein kosmetisches Problem. In vielen Fällen ist die Ursache eine genetische Veranlagung, aber auch das Alter und hormonelle Umstellungen spielen eine Rolle. Meistens treten Besenreiser an den Beinen auf und erscheinen bläulich-violett.

Besenreiser können mit Hilfe von Cremes und Salben wie z.B. Algensalbe, Venengymnastik und Kompressionsstrümpfen vorgebeugt und gelindert werden.

Was sind die Ursachen für sichtbare Venen?

Sichtbare Venen – ob nun Besenreiser oder Krampfadern – haben ähnliche Ursachen. Oft kommen mehrere Einflussfaktoren zusammen, die dazu führen, dass sich die Blutgefäße an der Oberfläche abzeichnen. Die häufigsten Ursachen für sichtbare Venen sind:

  • Genetische Veranlagung: Die familiäre Veranlagung zu Venenveränderungen spielt eine große Rolle bei der Entwicklung von sichtbaren Venen, insbesondere bei Krampfadern.
  • Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft erhöht sich das Blutvolumen im Körper, die Gebärmutter samt Fötus wächst und der Druck auf die Gefäßwände steigt. Außerdem verändert sich der Hormonhaushalt und das Bindegewebe wird weicher. Das führt in vielen Fällen zu Besenreisern und Krampfadern.
  • Stehende oder sitzende Tätigkeiten: Berufe und Tätigkeiten, die langes Stehen oder Sitzen erfordern, beeinträchtigen den Blutfluss und erhöhen den Druck in den Venen. Das begünstigt die Entwicklung sichtbarer Venen.
  • Bewegungsmangel: Auch ein Mangel an körperlicher Aktivität erhöht das Risiko für die Entstehung von sichtbaren Adern an den Beinen. Zu wenig Bewegung verringert die Durchblutung und den Muskeltonus, was wiederum auch Auswirkungen auf die Gefäßwände und die Venenklappen hat und sie schwächt.
  • Übergewicht und Adipositas: Übergewicht erhöht den Druck auf die Venen in den Beinen. Dadurch wird der Blutfluss verschlechtert. Auch die Venenklappen leiden unter dem zusätzlichen Gewicht und die Folge sind Besenreiser und Krampfadern.
  • Alter: Mit zunehmendem Alter wird Kollagen und Elastin im Bindegewebe abgebaut und das betrifft auch die Venenwände und -klappen. Sie verlieren an Festigkeit und Elastizität, sodass das Blut sich andere Wege außerhalb der Gefäße sucht und sichtbare Venen entstehen.
  • Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Veränderungen im Zusammenhang mit der Pubertät, der Menstruation, der Schwangerschaft oder der Einnahme hormoneller Verhütungsmittel können den Blutfluss und die Elastizität der Venen beeinflussen.
  • Verletzungen oder Operationen: In seltenen Fällen sind sichtbare Venen die Folge von Verletzungen oder chirurgischen Eingriffen. Sie können die Venen schädigen und Veränderungen des Blutflusses verursachen, was sich wiederum in Form von sichtbaren Venen äußert.

Welche Alternativen gibt es, um sichtbare Venen loszuwerden?

Die sichtbaren Venen zu veröden ist zwar eine vielversprechende, aber oft auch kostspielige Angelegenheit – je nachdem, wie viele Besenreiser und Krampfadern vorhanden sind. Und umso mehr entfernt werden, desto größer ist das Risiko für Komplikationen. Es gibt neben der Option, die Venen zu veröden, auch alternative Möglichkeiten, die Venen an der Hautoberfläche vorzubeugen bzw. zu verringern.

Kompressionskleidung

Eine der effektivsten Maßnahmen ist das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Sie üben von außen Druck auf das Gewebe und die Venen aus, was die Blutzirkulation unterstützt und die geschwächten Venenwände und Venenklappen entlastet. Das beugt der Entstehung von Besenreisern und Krampfadern vor und hilft auch dabei, sie zu verringern.

Lebensstil ändern

Ein gesunder Lebensstil kann auch kleine Wunder bewirken im Hinblick auf sich abzeichnende Venen an den Beinen. Wichtig sind dabei regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten. Außerdem sollte man auf ein gesundes Gewicht achten, denn auch das ist ein Risikofaktor für Besenreiser und Krampfadern.

Schönheitsbehandlungen

Neben (minimal)-invasiven Eingriffen kann man gegen sichtbare Adern auch mit kosmetischen Behandlungsmethoden vorgehen. Hierfür eignen sich z.B. Lasertherapie, IPL oder die Anwendung von Cremes und Salben mit speziellen Wirkstoffen, die das Gewebe stärken und so der Bildung von auffälligen Venen auf der Haut vorbeugen.

Natürliche Heilmittel

Die einfachste und günstigste Variante, um sichtbaren Venen vorzubeugen, sind Hausmittel oder natürliche Heilmittel. Dabei kann man auf Kompressen, entzündungshemmende Heilpflanzen oder Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen. Auch Venengymnastik ist ein wirkungsvoller und simpler Ansatz, um sichtbaren Venen vorzubeugen.

Fazit

Viele Menschen leiden unter auffälligen Venen an den Beinen, unabhängig vom Geschlecht. Einige können sich damit abfinden, andere wiederum nicht. Die effektivste Lösung ist das Veröden der Venen. Dabei handelt es sich meist um minimalinvasive Eingriffe, bei denen die Venen durch verschiedene Verfahren zerstört werden. In der Regel sind diese Verfahren sicher, doch ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen sind diese Eingriffe nicht. Darum sollte man sich vorher genau informieren und gemeinsam mit einem Arzt nach der besten Option suchen.