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Der Hautpflege-Guide für empfindliche Haut im Gesicht

Die Haut jedes Menschen ist individuell, allerdings lässt sie sich in verschiedene Kategorien einordnen. Wenn die Haut juckt, spannt und ständig gerötet ist, dann steckt meist ein empfindlicher Hauttyp dahinter. Menschen mit einer empfindlichen bzw. sensiblen Haut haben es besonders schwer bei der Auswahl ihrer Hautpflege, denn in der Kosmetik lauern viele potenzielle Gefahren, die zu unangenehmen Irritationen führen können. In diesem Gesichtspflege Guide für empfindliche Haut erfahren Sie, worauf Sie unbedingt achten sollten.

Wodurch ist eine empfindliche Haut gekennzeichnet?

Keine Haut ist wie die andere. Doch wenn man durch die Drogerie läuft, findet man verschiedene Kosmetikprodukte für unterschiedliche Hauttypen. Die Aufteilung in Hauttypen ist ein Konzept in der Dermatologie, um die jeweiligen Bedürfnisse der Haut besser zu verstehen und darauf eingehen zu können. Darum wird die Haut unterteilt in die Kategorien: Normale Haut, trockene Haut, fettige Haut, Mischhaut und empfindliche Haut.

Eine empfindliche Haut reagiert stark auf äußere Reize, wie z.B. Temperaturunterschiede, Luftfeuchtigkeit oder Sonneneinstrahlung, aber auch Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten. Umwelteinflüsse bringen sie schnell aus dem Gleichgewicht und verursachen u.a. Rötungen, Spannungsgefühle, Trockenheit oder Juckreiz. Oftmals liegt der Grund dafür in einer gestörten Hautschutzbarriere, die die äußeren Einflüsse nicht abwehren kann.

Eine empfindliche Haut kann man an folgenden Anzeichen erkennen:

  • Rötungen: Eine empfindliche Haut ist häufig gerötet. Schon geringfügige Reize können dafür sorgen, dass die Haut reagiert und die Durchblutung verstärkt wird bzw. eine Entzündungsreaktion hervorgerufen wird.
  • Trockenheit: Eine empfindliche Haut ist meist auch durch Trockenheit gekennzeichnet. Insbesondere nach der Reinigung spannt sie und bildet sogar Schüppchen.
  • Juckreiz: Ein häufiges Symptom empfindlicher Haut ist Juckreiz, der durch äußere Reize wie Allergene oder irritierende Stoffe ausgelöst werden kann.
  • Brennen oder Kribbeln: Bei einer empfindlichen Haut können bestimmte Stoffe oder extreme Temperaturen ein brennendes oder kribbelndes Hautgefühl auslösen.

Tipps für die Hautpflege-Routine für empfindliche Haut

Der wichtigste Schritt bei der Pflege empfindlicher Haut ist es, den Hauttypen richtig zu identifizieren. Ist das geschehen, kann man sich genauer Gedanken machen, zu welchen Pflegeprodukten man greifen sollte und zu welchen nicht. Folgende Tipps sollte sich jeder mit einer empfindlichen Gesichtshaut zu Herzen nehmen, um den eigenen Hautzustand zu verbessern.

1. Reinigung

Empfehlenswert: Eine empfindliche Haut muss sanft gereinigt werden. Dafür eignen sich milde Waschgele bzw. Waschlotionen mit sanften Tensiden, wie z.B. Glucosiden oder Betainen. Auch Reinigungsöle sind bei empfindlichen Hauttypen eine gute Wahl, da sie die Haut gründlich von Rückständen befreien und gleichzeitig mit Fettsäuren und Feuchtigkeit versorgen. Dabei sollte man stets darauf achten, dass die Gesichtsreinigung hypoallergen ist.
Ansonsten gilt: Lauwarm abspülen und mit einem Handtuch trocken tupfen, nicht rubbeln.

Nicht empfehlenswert: Auf Seifen oder harsche Tenside sollte man bei der Gesichtsreinigung verzichten. Dazu gehören z.B. Natriumlaurylsulfat, Sodium Lauryl Sulfate und Sodium Laureth Sulfate.
Produkte mit einem hohen Anteil an natürlichen oder künstlichen Duftstoffen und Farbstoffen haben in der Routine bei einer empfindlichen Haut ebenfalls nichts zu suchen.
Beim Abwaschen sollte man kein heißes oder eiskaltes Wasser verwenden, um die Haut nicht zu irritieren. Und ein ganz großes No-Go sind Gesichtsbürsten oder Peelingschwämme – nicht nur bei empfindlicher Haut. Sie sind grob zur Haut und eine Brutstätte für Keime.

2. Toner

Empfehlenswert: Ein Toner ist bei empfindlicher Haut optional. Die richtigen Wirkstoffe helfen allerdings dabei, die Haut zu beruhigen, Feuchtigkeit zu spenden und die Hautbarriere wieder aufzubauen. Dazu gehören Panthenol, Ectoin, Niacinamide sowie Ceramide.

Nicht empfehlenswert: Das Gesichtswasser sollte frei von sogenannten schlechten Alkoholen sein (Alcohol, Alcohol denat., Isopropyl Alcohol). Sie trocknen die Haut aus und schwächen die Schutzbarriere.

3 Serum

Empfehlenswert: Betroffene mit Symptomen einer empfindlichen Haut trauen sich oft nicht an Seren heran – zu Unrecht. Denn grundsätzlich kann jedes Serum mit aktiven Wirkstoffen angewendet werden, um Fältchen, Pigmentflecken oder großen Poren vorzubeugen. Wichtig ist es, sich mit niedrigen Konzentrationen heranzutasten und sich – je nach Verträglichkeit – langsam zu steigern. So sollte man bei einem Retinol Serum zunächst auf Konzentrationen von 0,1 % oder 0,3 % zurückgreifen, bei Vitamin C auf 10 % und bei chemischen Peelings wie Glykolsäure auf 5 %.
Tipp: Seren mit potenziell irritierenden aktiven Wirkstoffen wie Retinol, Vitamin C oder AHA/BHA können mit einem Squalan- oder Hyaluronsäure-Serum gemischt werden, um die Hautverträglichkeit zu verbessern und Hautreizungen zu vermeiden.

Nicht empfehlenswert: Von Seren mit einem hohen Anteil an Duftstoffen und hochdosierten Wirkstoffen sollte man mit einem empfindlichen Hauttypen besser die Finger lassen.

4. Feuchtigkeitscreme

Empfehlenswert: Eine empfindliche Haut benötigt eine Feuchtigkeitspflege mit reizarmen und regenerierenden Inhaltsstoffen. Hilfreich bei empfindlicher Haut sind daher reizarme Wirkstoffe wie Dexpanthenol, Urea, Hyaluronsäure, Ceramide, Nachtkerzenöl und Fermente bzw. probiotische Inhaltsstoffe. Sie bauen die geschädigte Hautbarriere wieder auf und schützen die Haut vor Austrocknung. Auch Cremes mit Inhaltsstoffen auf pflanzlicher Basis, wie z.B. Aktivmoos-Creme, tragen zur Verbesserung des Eigenschutzes vor äußeren Einflüssen und zum Schutz vor Feuchtigkeitsverlust bei.

Empfehlenswert sind außerdem natürliche Öle. Sie enthalten feuchtigkeitsspendende Fettsäuren, die die Hautoberfläche glätten und die Haut dadurch widerstandsfähiger machen.

Glycerin darf als allergenfreier Stoff in der Pflege empfindlicher Haut auch nicht fehlen. In niedrigen Konzentrationen bindet Glycerin die Feuchtigkeit und stärkt die Hautbarriere, was bei empfindlicher Haut besonders wichtig ist.

Nicht empfehlenswert: Auch bei der Wahl einer Feuchtigkeitscreme gelten ähnliche Regeln: Übermäßig viele natürliche und künstliche Duftstoffe sowie ätherische Öle vermeiden.
Die Creme sollte keine bzw. wenig austrocknende Alkohole enthalten. Dazu gehören aber nicht Fettalkohole wie z.B. Cetearyl Alcohol. Und auch zu viele Emulgatoren und Konservierungsstoffe sind schädlich, da sie das hauteigene Mikrobiom und damit die Barrierefunktion schwächen.

5. Peeling

Empfehlenswert: Eine empfindliche Haut darf und sollte gepeelt werden, aber weniger häufig als normale Haut. Maximal einmal wöchentlich, eher alle zwei Wochen. Dafür sind milde chemische Peelings wie AHA und BHA in niedriger Konzentration gut geeignet, mit Wirkstoffen wie Glykolsäure oder Milchsäure.
Noch sanfter zur Haut sind Enzympeelings auf Basis von Papain oder Bromelain. Sie lösen die abgestorbenen Hautzellen mit Hilfe einer enzymatischen Reaktion und regen die Regeneration der Haut an.

Nicht empfehlenswert: Menschen mit einer empfindlichen Haut sollten auf keinen Fall mechanische Peelings mit Schleifkörnern aus Zucker, Salz, Heilerde u.Ä. verwenden. Die Partikel verursachen Mikroverletzungen, was zu Hautirritationen führt und das Infektionsrisiko der ohnehin schon geschwächten Haut steigert.
Auch zu häufiges peelen oder chemische Peelings mit einer hohen Dosierung sind nicht zu empfehlen.

6. Sonnenschutz

Auch der Sonnenschutz spielt eine entscheidende Rolle bei empfindlicher Haut. Empfindliche Haut reagiert stärker auf UV-Strahlung und benötigt deshalb besonders intensiven Schutz. Viele Sonnencremes enthalten allerdings irritierende Inhaltsstoffe, wie z.B. Duftstoffe und Emulgatoren. Und auch die UV-Filter selbst können hautreizend wirken, insbesondere wenn es sich um chemische Filter handelt.

Mit einem empfindlichen Hauttypen nutzt man besser einen mineralischen Filter, der die UV-Strahlen reflektiert. Außerdem ist ein hoher bzw. sehr hoher LSF von mindestens 50 empfehlenswert. Der Sonnenschutz sollte möglichst frei von Duft- und Farbstoffen sein.
Greift man zu “sensitiv” oder “med” Produkten bzw. zu Sonnenschutz für Kinder, ist man mit einer empfindlichen Haut meist auch auf der sicheren Seite.

Sind trockene Haut und empfindliche Haut dasselbe?

Häufig wird eine empfindliche Haut mit einer trockenen Haut gleichgesetzt. Das stimmt so jedoch nicht. Nicht umsonst bilden trockene Haut und empfindliche Haut zwei separate Kategorien in der Dermatologie. Zwar gibt es einige Gemeinsamkeiten zwischen beiden Hauttypen, dennoch sollte man die Unterschiede nicht außer Acht lassen. Denn so unterscheidet sich auch, wie die Haut gepflegt wird.

Empfindliche Haut

Eine empfindliche Haut ist dadurch gekennzeichnet, dass sie empfindlich auf äußere Reize reagiert, wie z.B. Hautpflegeprodukte, Make-up, Umweltfaktoren oder Stress. Das zeigt sich in Form von Hautrötungen und Juckreiz und unangenehmen Empfindungen auf der Haut. Schuld daran ist die Schutzbarriere der Haut, die nicht mehr intakt ist. So können Reize und Keime leichter auf die Haut einwirken und sie aus dem Gleichgewicht bringen. Eine empfindliche Haut muss nicht zwangsläufig auch trocken sein, sie kann auch Eigenschaften einer fettigen Haut aufweisen.
In der Regel ist eine empfindliche Haut erworben und somit kein Dauerzustand, insofern sie richtig gepflegt wird.

Trockene Haut

Bei einer trockenen Haut mangelt es der Haut an Feuchtigkeit. Das kann genetisch bedingt sein oder auch durch Umweltfaktoren ausgelöst werden. Meist ist die Talgbildung in den Talgdrüsen verringert, wodurch der schützende und feuchtigkeitsspendende Film auf der Haut allmählich schwindet. Das wiederum wirkt sich auf den Wasserverlust in der Haut aus und es entstehen Schuppen und raue Stellen, die Juckreiz und Spannungsgefühle auslösen können. Wird ein trockener Hauttyp nicht ausreichend gepflegt, kann das auf Dauer die Hautbarriere zerstören und das führt zu einer empfindlichen Haut.
Eine trockene Haut ist in den meisten Fällen genetisch bedingt oder ein typisches Zeichen der Hautalterung.

Fazit

Eine empfindliche Haut ist das Ergebnis einer geschwächten Hautbarriere, was oft durch den falschen Umgang mit der Gesichtshaut ausgelöst wird. Ist der natürliche Schutzmantel einmal zerstört, muss dieser wieder aufgebaut werden, um die Symptome der empfindlichen Haut loszuwerden und das Hautbild zu verbessern. Dafür benötigt man feuchtigkeitsspendende, regenerierende und vor allem reizarme, hypoallergene Pflegeprodukte. So kann sich eine empfindliche Haut schon bald erholen und äußeren Einflüssen aus eigener Kraft trotzen.