tretinoin
Schlüssel zu strahlender Haut

Beauty-Trend Tretinoin: Alles, was Du über den Wirkstoff wissen solltest

Tretinoin ist momentan einer der am meistdiskutierten Wirkstoffe schlechthin. Beim Durchstöbern von TikTok wirst du unweigerlich auf zahlreiche Beiträge von Dermatologen, Ärzten und Beauty-Gurus stoßen, die von seinen Vorteilen schwärmen. Kein Wunder, dass Tretinoin mit über 673 Millionen TikTok-Views zum absoluten Hype-Wirkstoff geworden ist. Doch was kann er und für wen ist er geeignet? Wir verraten es Euch!

Was ist Tretinoin?

Tretinoin ist ein Vitamin-A-Derivat und gehört zur Familie der Retinoide. Es hilft gegen Akne, Anzeichen der Hautalterung, eine ungleichmäßige Hauttextur und Pigmentflecken. Außerdem kann der Wirkstoff die Hautelastizität verbessern, sodass sie glatter und praller erscheint.

Um die genaue Wirkungsweise von Tretinoin zu verstehen, ist es hilfreich, sich zunächst mit der Wirkstoffhierarchie auseinanderzusetzen, zu der es gehört. In dieser Hierarchie befindet sich Tretinoin an oberster Stelle – es handelt sich um die potenteste Form eines topischen Retinoids. Darunter folgt Retinaldehyd, auch bekannt als Retinal, das in den Hautzellen „umgewandelt“ wird und dadurch aktiviert wird. Retinaldehyd ist schwächer als Tretinoin, aber stärker als Retinol.

Nach Retinal kommt Retinol. Seine Wirkung erfordert mehrere Schritte in der Haut, und es ist merklich milder im Vergleich zu Tretinoin. Das ist aber nicht zwangsläufig schlecht, denn aufgrund seiner geringeren Potenz reizt es die Haut weniger und ist daher ohne ärztliche Verschreibung erhältlich.

Die unterste Stufe der Retinoid-Pydramide bildet das sogenannte Retinylpalmitat, was demzufolge die schwächste Form eines Retinoids ist.

tretinoin hautpflege

Aufgrund seiner Wirkung verschreibungspflichtig!

Im Gegensatz zu Retinol, Retinal und Retinylpalmitat, ist Tretinoin in Deutschland verschreibungspflichtig und erfordert daher ein ärztliches Rezept, in der Regel von einem Dermatologen oder einer Dermatologin. Daher führt kein Weg an einer dermatologischen Untersuchung vorbei, bei der beurteilt wird, ob die Haut für diese Behandlung geeignet ist. Anschließend wird erst einmal ein niedrigkonzentriertes Tretinoin verschrieben, das nur ein-, zweimal pro Woche abends angewendet wird, bis sich die Haut gewöhnt hat. Während der Behandlung wird empfohlen, alle anderen Peelings mit chemischen Säuren wie Glykol- oder Salicylsäureaus der Pflegeroutine zu streichen und stattdessen auf barrierereparierende Pflege zu setzen. Auch andere „aktive“ Produkte sollten ganz aus der Pflegeroutine gestrichen werden.

Der Wirkstoff ist besonders für diejenigen geeignet, die bereits andere Formen von Retinoiden ausprobiert haben, jedoch keine signifikanten Verbesserungen der Haut feststellen konnten. Allerdings sollte die Haut nicht empfindlich und die Hautbarriere intakt sein. Andernfalls könnte sie mit Rötungen, Schuppen, Trockenheit, Irritationen oder anderen Reizungen reagieren.

Tretinoin sollte außerdem nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit genutzt werden.

Wie funktioniert Tretinoin?

  • Förderung der Zellregeneration: Es unterstützt die Bildung neuer Hautzellen und beschleunigt den natürlichen Erneuerungsprozess der Haut. Dadurch werden verstopfte Poren geklärt, und die Haut wirkt glatter und strahlender.
  • Entzündungshemmung: Es kann Entzündungen in den Poren der Haut reduzieren, was besonders bei der Aknebehandlung hilfreich ist.
  • Kollagenproduktion steigern: Es regt die Produktion von Kollagen an, was dazu beiträgt, Falten zu glätten und die Haut straffer erscheinen zu lassen.

Eine reichhaltige Feuchtigkeitspflege ist das A und O während der Verwendung von Tretinoin. Obwohl es nichts neues ist: Retinoide haben die Tendenz, die Haut stark auszutrocknen. Daher sind milde, beruhigende Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure, Glycerin, Sheabutter und Panthenol besonders empfehlenswert. Zudem ist es unerlässlich, tagsüber einen Sonnenschutz zu verwenden, da Retinoide die Haut empfindlicher für schädliche UV-Strahlen machen können.

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