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Lush heißt uns im neuen Naked Shop willkommen!

Die britische Kosmetikfirma Lush hat am 05. Oktober 2018 die erste Unverpackt-Filiale für Kosmetik in Deutschland eröffnet. Der sog. Naked Shop (Unverpackt = Nackt) zog nach einem zehntägigen Umbau in die Filiale am Alexanderplatz, Rathausstraße 5, 10178 Berlin ein. Das Sortiment bietet über 240 nachhaltige Alternativen zur verpackter Kosmetik mit den Klassikern wie z.B. die festen Shampoo Bars, Seifen, Deodorants u.v.m.. Zu den Neuheiten zählen auch feste Bodylotions, Dusch-Badekugeln, Dusch-Öle, Augenpflege, Gesichtsseren und -reiniger und zum ersten Mal auch die dekorative Kosmetik: Die ersten weltweit, unverpackten, komplett plastikfreien Highlighter, die es bisher nur als limitierte Online-Edition gab.

Die 55m² Filiale in Berlin ist der zweite Naked Shop weltweit, nach der Eröffnung in Mailand im Juni 2018. Das Projekt in Italien war auf drei Monate ausgelegt und wird aufgrund der äußerst positiven Resonanz nun auf unbestimmte Zeit verlängert. Die Berliner-Filiale öffnet mit dem Motto „SHINE A LIGHT ON GLITTER“. Neben dem Verkauf der unverpackten Produkte, möchte Lush seine KundInnen auch über plastikfreien Glitzer und die Folgen von Mikroplastik für die Umwelt, aufklären.

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©Lush

Lush bietet mit der Eröffnung absolute Neuheiten an, auch in der dekorativen Kosmetik. So gibt es die einzigen weltweit unverpackten, plastikfreien Highlighter sog. Glow Sticks nun auch im stationären Einzelhandel. Der Nachhaltigkeits-Gedanke endet nicht bei der umweltfreundlichen Produktvariante, sondern zieht sich durch die gesamte Produktionskette. Die Beschaffung von Rohstoffen aus Projekten, die Frauen bei der Arbeit und Kinder in der Bildung unterstützen, ist Teil der Produktphilosophie. 10% der Gewinne aus dem Kauf des benutzten Kokosnussöls gehen direkt an eine gemeinnützige Organisationen, die Alphabetisierungskurse und einen Zahnarzt auf der Insel Nias in Indonesien finanziert. Die Glow Sticks werden mit synthetischem Mica, der Hauptbestandteil des Schimmers, in einem Labor hergestellt. Dieses ist reiner, feiner und dadurch heller als natürliches Mica.

Das Unternehmen reagiert damit auf das reflektierte Kaufverhalten der KundInnen. Die Nachfrage nach einfachen Alternativen zum verpackten Pendent steigt. Lush verkauft seit 23 Jahren die festen Shampoo Bars. Seit Anfang 2018 wurden diese zum beständigen Bestseller in Deutschland und sind ein weiterer Anhaltspunkt für das Potential kleiner, nachhaltiger Lösungen für den Alltagsgebrauch mit großer Wirkung für die Umwelt. Die festen Haarseifen sind so ergiebig, wie drei Plastikflaschen Shampoo à 250ml. Durchschnittlich reicht ein Shampoo Bar für 80 Wäschen. Wenn man sich jeden zweiten Tag die Haare wäscht, reicht ein Bar für etwa ein halbes Jahr. Pro Jahr spart man sechs Plastikflaschen. Von Januar 2015 bis Januar 2016 konnte mit dem Verkauf fester Shampoo Bars weltweit die Verwendung von 15.890.925 Plastikflaschen gespart werden. Betrachtet man das ganze Bild, werden auch die Emissionen auf der Straße eingespart: ein LKW voller fester Shampoo Bars reicht für so viele Haarwäschen, wie 15 LKW bestückt mit Shampoo-Flaschen.

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©Lush

Nicht nur die Produkte, auch der komplette Ladenbau ist nachhaltig umgesetzt. Der Großteil der alten Ausstattung wird angepasst und weiter benutzt. Neue Möbel werden aus sog. Reclaimed Wood hergestellt. Lush beschäftigt ein ein Einkaufs-Team, welches aus alten Abrissgebäuden Holz aufkauft und dann nachhaltig für die Filiale aufbereiten lässt. So wird z.B. ein alter Dielenboden aus einem Bauernhaus zum neuen Regal für die Badekugeln in Berlin Mitte.

Alle Arbeitsflächen aus Plastik sind aus dem Material der schwarzen Creme-Pötte von Lush gemacht, welche vom Verbraucher zurückgegeben werden können und dann in der Recycling-Anlage in England wieder aufbereitet werden. Lush arbeitet in dieser Hinsicht mit den eigenen Ressourcen und versucht einen Closed Loop zu etablieren. Das Engagement der KundInnen ist dabei sehr wichtig. Diese können fünf leere Pötte aus den bisherigen Shops in jeder Filiale zurückgeben und werden dafür mit einer geschenkten Frischemaske oder sogar im verpackungsfreien Naked Store mit einem Gesichtsreiniger belohnt.

lush unverpackt

©Lush

Selbst die Produktbeschreibung, welche man normalerweise auf der Verpackung findet, kann in dem Naked Shop auf Anfrage auf umweltfreundlichem Papier ausgedruckt werden oder man benutzt die Lush Lens App auf einem der in der Filiale bereitgestellten FairPhones. Die App erkennt jedes Produkt und zeigt per Augmented Reality Informationen über Inhaltsstoffe und mehr.

Mark Constantine, Mitbegründer von Lush, hatte die Idee zum Naked Store und sagt dazu: „Verpackung bedeutet Müll und wir haben schon viel zu lange unter übermäßigen Müllbergen leiden müssen. Jetzt wo die tatsächlichen finanziellen und ökologischen Kosten sichtbar werden, fordern Konsumenten von Herstellern und Händlern mehr und mehr, Verpackungen einzusparen. Unternehmen wie wir müssen umdenken und den Kunden Innovationen bieten, damit sie wirklich nackte Produkte kaufen können. Wir freuen uns sehr, diese Idee nach Berlin, einer der grünsten Städte der Welt, zu bringen. Wir können es kaum erwarten zu sehen, wie die Leute darauf reagieren.“

Quelle: Lush