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Veränderungsmüdigkeit

Change Fatigue: Wenn zu viel Veränderung im Job müde macht

Höher, schneller, weiter – Im Arbeitsleben scheint es oft nur eine Richtung zu geben: nach oben. Während Entwicklung und Fortschritt gut sind, können zu viele Veränderungen im Arbeitsumfeld die Mitarbeiter schnell ermüden. Leidest du vielleicht auch unter der sogenannten Change Fatigue?

Was ist Change Fatigue?

Change Fatigue ist ein englischer Begriff, der so viel wie „Veränderungsmüdigkeit“ bedeutet und eine Art Organisationsmüdigkeit und ein allgemeines Gefühl der Resignation in der Belegschaft meint. Das bedeutet, dass Mitarbeiter organisatorischen Veränderungen lustlos gegenüberstehen, sie leiden unter einem „Veränderungs-Overkill“. Bemühungen von der Chefetage scheitern dann meistens, weil sie nur auf bereits frustrierte Mitarbeiter treffen. Change Fatigue entsteht dann, wenn Unternehmen unter dem Druck, sich immer weiter verändern und entwickeln sowie stetig neue Ideen umzusetzen zu wollen, schlicht die Belange der Belegschaft vergessen. Die Mitarbeiter werden nicht „abgeholt“ und bleiben sprichwörtlich auf der Strecke. Dabei ist nicht nur die Geschwindigkeit der Veränderungen maßgeblich, sondern auch die Frequenz. Das heißt: Auch in einem Unternehmen, in dem kein Zeitdruck herrscht, aber ständig Neuerungen auf die Mitarbeiter einprasseln, entsteht früher oder später Change Fatigue.

co-working am tisch

©Annie Spratt on Unsplash

Wie entkommt man dem Change Fatigue?

Das Phänomen ist natürlich stark an die Gruppendynamik gebunden. Wenn man merkt, dass die Kollegen nur frustriert sind, schlägt sich das irgendwann auch auf die eigene Stimmung nieder. Oder aber man ist selbst bereits mitten drin im Change Fatigue, dann hilft wie so oft nur eins: Den Mut zusammennehmen und es ansprechen. Viele Führungskräfte haben kein Gespür für die Arbeit ihrer Mitarbeiter, kennen nicht deren tägliche Doings und Herausforderungen. Eine Erinnerung, dass Veränderungen Zeit brauchen, ist schon mal ein Anfang. In dem Zuge ist auch das Thema Wertschätzung wichtig. Das heißt, Erfolge gemeinsam zu feiern, statt immer weiter dem nächsten Ziel entgegen zu hetzen. Das kann auch bei Kaffee und Kuchen gelingen, denn es muss ja nicht immer die große Firmenfeier sein. Ein weiteres wichtiges Stichwort ist Kommunikation. Oftmals kann durch eine klare Kommunikation viel Druck und Frustration vermieden werden. Wirst du von Vorgesetzten oder Teammitgliedern oft zu spät, nur nebenbei oder im Worst Case überhaupt nicht über Veränderungen informiert? Dann sprich es an und schlage zum Beispiel einen Jour Fixe, ein Memoboard oder eine andere Art der visuellen Kommunikation vor.

schreibtisch mit utensilien

©Charles Koh on Unsplash

Wenn nichts hilft: Notbremse ziehen!

Wahrscheinlich hast du es bereits gemerkt: Change Fatigue kann auch ganz schnell in einem waschechten Burnout münden. Daher hilft es natürlich nichts, wenn sich die Führungsebene gegen deine Vorschläge stellt oder das Geschäftsmodell vielleicht einfach nicht anders funktioniert. Dann gilt die alte Weisheit: Du kannst dein Umfeld nicht verändern, du kannst nur dich verändern oder das Umfeld verlassen. Wenn du nicht breit bist, in dem rasanten Karussell der Veränderungen weiter mittzufahren, dann musst du früher oder später aussteigen. Das ist dann zwar auch eine Veränderung, aber eine, die in deiner Hand liegt.

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Titelbild: ©Carl Heyerdahl on Unsplash