Accessoires made in Hamburg

[dropcap size=big]D[/dropcap]ie junge Sophia Zarindast ist mir durch ihre besonderen Looks und den immer farblich dazu passenden Lippenstift auf Instagram aufgefallen. Die modische Perserin ist Schmuckdesignerin. Und das nicht etwa in New York, Hongkong oder Sydney – nein, fast gleich um die Ecke, im schönen Hamburg. Grund genug, bei Sophia mal nachzufragen, was sie an Accessoires so fasziniert, wie ihre neuen Kollektionen aussehen und welche Schmuckstücke eine Frau besitzen sollte…

Sophia, was begeistert Dich so sehr an Accessoires, dass Du sie zu Deinem Lebensinhalt gemacht hast?
Schmuck war schon immer eine meiner großen Leidenschaften. Wirklich schöne Stücke sind in meinen Augen die, die ihre Trägerin schmücken und und ihr ein besonderes Gefühl verleihen, sie dabei aber niemals in den Schatten stellen.

Was fasziniert Dich an Accessoires mehr als an der Mode?
Mode fasziniert mich da auf einer anderen Ebene. Ich ziehe mich gerne schön an, was jedoch nicht zwangsläufig bedeutet, dass ich auch eine gute Modedesignerin wäre oder sein möchte. Der Weg von der Idee zum Entwurf über das Schnittmodel und die Auswahl der Textilien bis hin zum Schneidern des Stückes ist sehr lang. Dafür würde meine Geduld wohl nicht reichen. In meiner Arbeit ist der Weg von der Idee zum Ergebnis um einige Schritte kürzer, was mich viel intuitiver und impulsiver arbeiten lässt. Das macht mir an meinem Job am meisten Spaß. Ich liebe die handwerkliche Arbeit und fühle ich mich so unabhängiger und freier.

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Sophia Zarindast

Du hast ja Deine Leidenschaft zum Beruf gemacht und ein Schmucklabel gegründet. Das stelle ich mir gar nicht so einfach vor…
Es mag total banal klingen, aber manchmal muss man ‚einfach machen‘. Ich bin ein totaler Bauchmensch und habe das Ganze nicht zu sehr zerdacht. Natürlich kann so auch schneller mal was schief gehen, aber das gehört eben zum Lernprozess dazu.

Produzierst Du selbst?
Ja, alle meine Schmuckstücke fertige ich selber an. Das ist wohl glaube ich, was was mein Label am meisten ausmacht. Auch den Shop mit allen Produktfotos, PR-Arbeit und allem was noch so dazu gehört, erledige ich mehr oder weniger alleine.

Welches ist Dein persönlichstes Lieblingsschmuckstück?
Oh, das habe ich gar nicht. Für mich wechselt das immer – je nach Laune und Wetter. Eine Schmuckpause brauche ich auch regelmäßig zum Ideensammeln, da möchte ich auch manchmal tagelang gar keine Stücke tragen. Das kommt bei mir in Wellen.

Woher stammen Deine Materialien?
Das ist ganz unterschiedlich und überhaupt nicht festgelegt. Ich beziehe Materialien aus aller Welt. Und ich bringe auch gerne von Reisen Ideen und Materialien mit.

Schmuck ist heutzutage eine Massenware. Bei Discounter bekommst du aktuelle Statementketten für wenige Euro. Was bedeutet das für Dein Label?
Davon habe ich mich noch nie beeinflussen lassen. Meine Kollektionen sind nie trendbezogen und ich denke, dass handgefertigte Unikate und limitierte Kollektionen immer eine andere Wertigkeit und Nachhaltigkeit haben werden als billig produzierte Massenware, die nicht nur jeder hat, sondern auch nie ganz klar ist, unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurden. Meine Kundinnen können mit Sicherheit sagen, wer ihr Schmuckstück angefertigt hat und wissen, dass ihr Lieblingsstück nicht unter menschenunwürdigen Bedingungen in Masse hergestellt wurde.

Bald erscheint eine neue Kollektion: Erzähl doch mal – wie sieht sie und was sagt sie aus?
Meine ‚riviera capsule collection‘ ist eine kleine von Perlmutt und Muscheln inspirierte Hochsommer-Kollektion. Zart schimmerndes Weiß paart sich mit goldenen Details, die ganz viel Lust auf Sommer, Sonne und Strand machen und zum Sommerkleid genauso wunderbar passen wie zum schlichten Jeans-Outfit.

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Du bist zum Teil Perserin – wie sehr spielen Deine orientalischen Wurzen mit in Deine Designs?
Meine Herkunft spielt in meiner Arbeit eine große Rolle und beeinflusst wohl indirekt jedes meiner Designs. Ich wage viel Farbe. Und die Mischung aus modernem Filigranem, etwas Prunk, zeitlosen Formen und Detailverliebtheit zieht immer einen roten Faden durch die Kollektionen.

Momentan haben wir zum einen den Trend zu fragilen, feinen XL-Ketten mit kleinen Anhängern aber auch immer noch die knalligen Statementketten: Wie sehen die Trends für die kommenden Jahre aus?
Trends kommen und gehen. Darum beschäftige ich mich auch gar nicht so sehr mit ihnen. Durch die Schnelllebigkeit in der Welt der Mode und Accessoires neigt man dazu, in die Discounter zu rennen sich bloß von Trend zu Trend zu hangeln, und am Ende des Monats kann man die gekauften Teile schon gar nicht mehr sehen, weil sie einfach omnipräsent sind. Ich bin überzeugt, Frauen sollten lieber in zeitlosen Schmuck investieren, der ihnen ganz losgelöst von den aktuellen Trends gefällt.

Welche Schmuckstücke sollte eine Frau besitzen?
Vom Erbstück der Großmutter und dem Türkis-Ring aus dem Urlaub, bis hin zum handgefertigten Unikat ist doch alles erlaubt was gefällt. Ich finde immer sehr schön, Teile für den Alltag zu haben, die man beim Tragen kaum spürt. Das können eine filigrane Kette, ein zierlicher Ring oder ein Paar zarte Ohrringe sein. Und dann denke ich ist es immer ganz schön, auch ein paar besonderere Teile mit ein wenig mehr ‚Wumms‘ zu haben, die nach Lust und Laune das Outfit aufhübschen, wenn man sich gerade danach fühlt.

Mehr über Sophia erfahrt Ihr unter
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