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5 Behauptungen

5 Mythen über Botox: Ein genauerer Blick

An jedem von uns nagt der Zahn der Zeit. Falten und graue Haare zeigen deutlich – man wird älter. Oder man kann es sich leisten und zur Botox-Spritze greifen. Beim Botulinumtoxin gibt es viele Mythen. Welche fünf Behauptungen stimmen sicher nicht und gibt es nicht doch einen wahren Kern dahinter?

Botox-Behandlungen sollten immer Experten durchführen

Medien – speziell im Promi-Reality-Format – suggerieren gern, dass eine Behandlung mit Botox genauso einfach, unkompliziert und sicher ist, wie die Prophylaxe beim Zahnarzt alle sechs Monate. Aber: Es handelt sich um ein medizinisch wirksames Präparat, das sich nicht jeder nach Wunsch einfach zu Hause unter die Haut spritzen kann.

Grundsätzlich gehört Botox – oder Botulinumtoxin – immer in die Hände von Ärzten. Diese dürfen Injektionen auch zur Faltenunterspritzung verabreichen. Damit das Behandlungsergebnis erreicht wird, ohne ein erhöhtes Risiko einzugehen, gilt: Die Botox-Behandlung sollte nur von erfahrenen Fachärzten durchgeführt werden. Heilpraktiker oder Kosmetiker dürfen Botox grundsätzlich nicht einsetzen. Der Wirkstoff – ein starkes Nervengift – ist verschreibungspflichtig.

Botox Mythos Nr. 1: Es wird nur in der Schönheitschirurgie verwendet

Ja, Botox bzw. Botulinumtoxin (Nervengift, von einigen Stämmen der Bakterienfamilie Clostridiaceae gebildet) ist in der plastischen Chirurgie sehr weit verbreitet. Hier wird es gern unter die Haut gespritzt, um Falten zu glätten. Allerdings hat die Medizin in den letzten Jahren erkannt, dass Botox auch therapeutische Vorteile bietet.

In diesem Zusammenhang macht sich die Medizin zunutze, dass Botox die Reizleitung in den Muskeln unterbricht. Unter anderem wird der Wirkstoffe bei:

  • chronischer Migräne
  • Schiefhals/zervikale Dystonie (Störung im Halsmuskel-Tonus)
  • Blepharospasmus
  • Hyperhidrose
  • Achalasie

als nicht-operative Behandlungsoption eingesetzt. Botox hat dort Vorteile, wo die Funktion der Muskeln bzw. Muskelspannung krankhaft gestört ist.

Botox Mythos Nr. 2: Botulinumtoxin wirkt sofort

Eine Spritze unter die Haut im Gesicht – und schon sind alle Falten weg. Man könnte fast behaupten, der Arzt kann das Gesicht faltenfrei bügeln. Leider ein Mythos. Bis der Körper auf die Behandlung mit Botox anspricht, kann es einige Tage bis Wochen dauern. Entscheidend sind mehrere Faktoren. Wie schnell Patienten auf Botulinumtoxin ansprechen, kann individuell unterschiedlich sein.

Parallel spielen die behandelte Erkrankung als auch die Region, in welcher Botox verabreicht wurde, eine Rolle. Sehr schnell tritt die Wirkung allgemein beim Unterspritzen der Gesichtsfalten ein. Hier kann schon nach 24 Stunden bis 48 Stunden eine Wirkung zu sehen sein. Beim medizinischen Einsatz sind durchaus einige Wochen einzuplanen, bis die Auswirkungen voll zu spüren sind.

Botox Mythos Nr. 3: Botox macht süchtig

Wer einmal mit Botulinumtoxin Behandlungen anfängt, kann nicht mehr aufhören. Hier muss es doch um eine Sucht gehen? Fakt ist: Botox selbst löst keine körperliche Abhängigkeit aus. Allerdings kommen hier mehrere Aspekte zusammen. Menschen gewöhnen sich an das Aussehen ohne Falten. Der Effekt ist aber nicht dauerhaft – und damit wird die Behandlung wiederholt. Wahrscheinlich hat sich genau deshalb der Begriff Botox-Sucht als Modewort für einen übersteigerten Anspruch an die äußere Ästhetik entwickelt, durch den Betroffene manchmal deutlich übers Ziel hinausschießen.

Botox Mythos Nr. 4: Es kann alle Falten glätten

Dass diese Aussage nicht stimmen kann, lässt sich schon anhand der Funktionsweise von Botulinumtoxin ablesen. Es ist ein Nervengift. Deshalb wirkt es besonders gut bei allen Falten, welche durch Muskelbewegungen entstehen. Die Wirkung nimmt allerdings ab, wenn es um Falten aufgrund der natürlichen Hautalterung geht.

Botox Mythos Nr. 5: Botulinumtoxin-Therapien halten ewig

Falsch, das Botulinumtoxin wird durch den Körper nach und nach abgebaut. Ist der Stoff aus dem Muskel verschwunden, lässt natürlich auch die Wirkung nach. Genau deshalb wird das Falten unterspritzen immer nur einen temporären Effekt von etwa sechs Monaten haben. Danach muss man mit den Falten leben oder sich wieder behandeln lassen.

Fazit: Botox spielt auch in der Medizin eine Rolle

Eine beliebte Behauptung lautet: Botox gibt’s nur in der plastischen Chirurgie. Falsch, auch die Medizin hat die Vorteile der Behandlung entdeckt. Trotzdem bleibt die Botulinumtoxin-Spritze für Schönheitschirurgen einfach alltäglich. Cremes und Salben sind leider nicht so wirksam wie ein Stoff, der unsere Muskeln lahmlegt.